Menu
Menü
X

Nachmittag für Senioren und Seniorinnen

Der Seniorennachmittag ist eine ökumenische Veranstaltungsreihe der katholischen und evangelischen Kirchengemeinden Ginsheims. Alle Seniorinnen und Senioren sowie Interessierte sind herzlich willkommen.

Wann und wo
Etwa einmal im Monat laden die Gemeinden abwechselnd in das katholische Pfarrheim bzw. das evangelische Gemeindehaus ein. Die Veranstaltung findet in der Regel am ersten Mittwoch im Monat um 15 Uhr statt und endet etwa um 17 Uhr.

Was Sie erwartet
Nach der Begrüßung erfolgt manchmal eine kurze Besinnung. Danach gratulieren wir allen Anwesenden, die in den vergangenen Wochen ihren Geburtstag feiern durften. Dann gehen wir über zu Kaffee und Kuchen und einem thematischen Programmpunkt. Das kann ein Vortrag, ein musikalischer Beitrag oder ähnliches sein.

Für die Vorbereitung des Raums und das leibliche Wohl sorgt in beiden Gemeinden jeweils ein eigenes ehrenamtliches Team. Eine Arbeitsgruppe aus beiden Kirchengemeinden bereitet einen Jahresplan vor und stellt eine bunte Programmreihe zusammen. Meist sind dazu Referenten oder Musikgruppen eingeladen, die den Nachmittag mitgestalten und zur Information, Anregung oder Unterhaltung beitragen.

Die Teilnahme ist kostenlos – für eine kleine Spende, soweit Sie möchten und können, sind wir jedoch dankbar.

Kostenfreier Fahrservice
Wir bieten Ihnen auch an, Sie kostenfrei abzuholen und wieder nach Hause zu fahren. Wenn sie den kostenfreien Service nutzen möchten, melden Sie sich bitte telefonisch bis montags vor dem Nachmittag im evangelischen Gemeindebüro an; Tel.: 06144-2324.

Seniorennachmittag vom 8. Mai 2024

Die Evangelische Kirchengemeinde Ginsheim hatte alle Senioren eingeladen, um über ein Thema ins Gespräch zu kommen, das in großen Teilen unserer Gesellschaft noch immer tabuisiert wird: sexuelle und geschlechtliche Vielfalt. 

In einem Wechsel von Fragen und Antworten, Dialog und Information führten Andrea Gürke und Noah Kretzschel von pro familia Rüsselsheim durch den Nachmittag. Kretzschel erklärte, welche sexuelle Orientierung und Geschlechtlichkeit hinter der gängigen Abkürzung LSBTIQA steckt.

Während die Senioren mit den Begriffen „lesbisch“ (L), „schwul“ (S) und „bisexuell“ (B) etwas anfangen konnten, wurde es bei „TIQA“ schwieriger. „T“ steht für transgeschlechtlich. Das sind Menschen, die mit einem eindeutigen Geschlecht geboren werden, sich mit diesem aber nicht identifizieren können, und sich unter Umständen einer Geschlechtsangleichung unterziehen. Intergeschlechtliche (I) Menschen sind jene, die nicht mit einem eindeutigen Geschlecht geboren werden. Früher nannte man sie Zwitter. Queer (Q) kommt aus dem Englischen und wird als Überbegriff für alle LSBTI-Menschen verwendet. „A“ bezeichnet asexuelle Menschen.

Gürke und Kretzschel befragten die Zuhörenden zu Geschlechterbildern, zum Umgang mit Homosexualität und Transgeschlechtlichkeit und zur Haltung der Kirche zu Sexualität – in ihrer Jugend und heute. Es sprudelte aus den älteren Menschen heraus: Sie schilderten eigene Erfahrungen, erzählten persönliche Geschichten und äußerten offen ihre Meinungen. Nicht immer waren sich die Senioren einig, aber die Mehrheit zeigte sich der Diversität gegenüber sehr aufgeschlossen.

Es herrschte Konsens, dass sich viele Denk- und Verhaltensmuster in den letzten Jahrzehnten verändert haben. So schieben heute Männer Kinderwagen, wickeln ihre Kinder und Enkel, und Frauen führen ein eigenes Konto und gehen vermehrt arbeiten. Auch das Sprechen über Sexualität habe sich gelockert. Eine Frau erzählt, dass ihr Enkel in der vierten Klasse ihren Mann „aufgeklärt“ habe. Wurde früher eine Männerbeziehung als „ekelig“ verdammt, herrsche heute mehr das Verständnis, dass auch queere Menschen „von Gott geschaffen und von ihm gewollt“ sind. Eine Teilnehmerin berichtet von einem evangelischen Pfarrer, der sich freute, dass er kurz vor seinem Ruhestand sein erstes homosexuelles Paar trauen konnte.

Dennoch existieren weiterhin Grundsätze aus dem vergangenen Jahrhundert: Angefangen bei der Farbeinteilung rosa für Mädchen und hellblau für Jungen bis dahin, dass in der katholischen Kirche homosexuelle Paare nicht getraut werden dürfen.

Anhand von Fotos aus vergangenen Jahrzehnten, zum Beispiel von queeren Menschen oder Zeitschriften für Homosexuelle, machten Gürke und Kretzschel bewusst, dass es schon immer queere Menschen gegeben hat. Den meisten war Joseph Einsmann bekannt – eine Frau namens Maria, die sich als Mann ausgab und von 1919 bis 1931 mit ihrer Lebensgefährtin in Mainz lebte.

  • EvKiGi
  • EvKiGi
  • EvKiGi
  • EvKiGi
  • EvKiGi
  • EvKiGi
  • EvKiGi

Eindrücke von weiteren Seniorennachmittagen

  • EvKiGi
  • EvKiGiSenioren und Senioren sitzen an einer Kaffeetafel im Ginsheimer Gemeindehaus
  • EvKiGi
  • EvKiGi
  • EvKiGi
  • EvKiGi
  • EvKiGi
  • EvKiGi
top